Mittagskonzert zum Frühlingsanfang

veröffentlicht am: 09.03.2020

Das Robert-Schumann-Haus informiert:

„Frühling lässt sein blaues Band, wieder flattern durch die Lüfte“ – mit diesen ebenso poetischen wie berühmten Worten begrüßte einst Eduard Mörike den Frühling. Sehr viel unbekanntere, aber nicht weniger poetischere Werke werden beim Gesprächskonzert zum Frühlingsbeginn unter dem Titel „Winterreise – was danach geschah“ am Freitag, dem 20. März 2020 um 12 Uhr im Konzertsaal des Robert-Schumann-Hauses zu hören sein.

Mit Carl Banck stellen die drei Künstler Anna Schors (Mezzosopran), Paul Heller (Klavier) und Maria Behrendt (Moderation) einen Komponisten und Pianisten der Schumann-Zeit in den Mittelpunkt, der als Komponist heutzutage ein Nischenleben führt, als Verehrer Clara Wiecks und Mitarbeiter an Schumanns Neuer Zeitschrift für Musik hingegen immer noch ein Begriff ist.

Carl Banck wurde 1809 in Magdeburg als Sohn eines Organisten geboren. Er studierte u. a. bei Ludwig Berger und Carl Friedrich Zelter in Berlin. Zu seinen Kommilitonen zählten z. B. Felix Mendelssohn Bartholdy und Otto Nicolai. Er war kurzzeitig Clara Wiecks Gesangslehrer und – von Vater Friedrich Wieck unterstützt – glühender Liebhaber der jungen Pianistin gewesen, stieß bei ihr aber nur auf Respekt: er sei ein „hochgebildeter Musiker, Gesangs-Componist u Lehrer der mir meinen Aufenthalt sehr angenehm machte“, so notierte sie in ihrem Tagebuch. Ab 1840 war Banck in Dresden tätig, wo er 1889 auch starb. Sein hinterlassenes Œuvre ist groß und besteht überwiegend aus Liedern und Gesängen.

Die Musikwissenschaftlerin Maria Behrendt hat sich in einem Forschungsprojekt an der Musikhochschule Weimar mit der Nachgeschichte von Schuberts Winterreise auf Texte Wilhelm Müllers beschäftigt. Dabei stieß sie auf zwei interessante Liederzyklen von Carl Banck, die nun im Robert-Schumann-Haus zu einer Aufführung kommen. Seine Liedsammlung Des Leiermanns Liederbuch op. 21 ist eine Fortsetzung zu Schuberts Winterreise, Des Müllerburschen Liebesklage op. 18 eine Antwort auf Schuberts Die Schöne Müllerin. Dabei erklingen auch aus Schuberts Zyklen bekannte Gedichte in neuen Vertonungen.

Die Mezzosopranistin Anna Schors studierte an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin, bevor sie 2017 ihren Master an der Universität der Künste Berlin als Mitglied der Klasse von Beatrice Niehoff abschloss. Zu ihren Opernrollen gehörten die Ottavia in Monteverdis L'incoronazione di Poppea in Darmstadt und die Dorabella in Mozarts Così fan tutte in Prag. Regelmäßig singt sie in den Residenzkonzerten im Schloss Charlottenburg in Berlin. Der ehemalige Thomaner Paul Heller trat bereits als Sänger des Ensemble Nobiles im Robert-Schumann-Haus auf. Er studierte Liedbegleitung an der Leipziger Musikhochschule und ist auch als Dirigent des Döbelner Kammerorchesters tätig.

Eintrittskarten zu 5 Euro (ermäßigt 3 Euro) sind am Konzerttag an der Museumskasse erhältlich, ein Vorverkauf findet nicht statt.

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