In dulci jubilo – Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau lädt zu Adventskonzert ein

veröffentlicht am: 24.11.2025

Das Robert-Schumann-Haus und die Robert-Schumann-Gesellschaft informieren:

„C the Unseen“ ist das Kernthema des Europäischen Kulturhauptstadtjahrs 2025 in Chemnitz und der Region. Im Robert-Schumann-Haus Zwickau gibt es am kommenden Samstag nicht nur den optischen, sondern vor allem den akustischen Genuss von eher unbekannten Instrumente zu erleben. Am 29. November erklingen um 18 Uhr in einem besonderen Konzert „unerhörte“ Instrumente mit Musik zum Advent. Unter dem Titel „In dulci jubilo“ musizieren Marion Treupel-Franck (Traversflöte) und Birgit Stolzenburg (Salterio und Kontrabass-Hackbrett). Als älteste Quelle des bis heute vielgesungenen Weihnachtsliedes „In dulci jubilo“ gilt ein Manuskript des 14. Jahrhunderts aus der Sammlung des Zwickauer Schulrektors Christian Daum (1612–1687). 

Marion Treupel-Franck und Birgit Stolzenburg entführen ihr Publikum mit Melodien englischer, deutscher, französischer und italienischer Komponisten in weihnachtlicher Atmosphäre in die Welt der „Grounds“, „Traditionals“ und „Sweete Songs“. Zu hören sind Werke von Georg Philipp Telemann, Jacques Hotteterre le Romain, John Playford, Johann Hieronymus Kapsberger und Andrea Falconieri. 

Die beiden Musikerinnen konzertieren bereits seit zwanzig Jahren zusammen und produzierten gemeinsam die CD „Gioco di Salterio“. Beide sind Professorinnen an der Hochschule für Musik und Theater in München und international gefragte Solistinnen und Kammermusikpartnerinnen.

Konzerte und Tourneen führten Birgit Stolzenburg durch Europa, Zentralasien, Kanada, Japan und China. Sie spielte Werke Alter, zeitgenössischer und Volksmusik auf CD ein. Sie ist Pionierin der Wiederentdeckung des vor allem in Italien und Spanien verbreiteten Salterio, einer Katenzither, deren Saiten entweder gezupft oder – ähnlich dem in der Volksmusik bis heute verbreiteten Musikinstrument Hackbrett – mit Klöppeln geschlagen werden. Das Kontrabass-Hackbrett ist eine besonders große Variante dieses Instruments mit einem Tonumfang von 2 ½ Oktaven.

Marion Treupel-Franck spezialisierte sich nach ihrem Querflötenstudium in Salzburg, Innsbruck und Wien auf den Vorgänger der silbernen Querflöte, die hölzerne Traversflöte bei Barthold Kuijken am Koninklijk Conservatorium in Brüssel. Als Solistin und Meisterkursdozentin ist sie regelmäßig zu Gast in Japan, Südafrika und Mittelamerika. Zuletzt gastierte sie im Sommer 2025 in Australien. Sie hat mehrere CDs eingespielt, u. a. mit französischer Flötenmusik des 18. Jahrhunderts.

Ein interessanter Fakt und die Verbindung dieser Instrumente zum Robert-Schumann-Haus liegt in der Familie Clara Schumanns begründet. Clara Schumanns Urgroßvater Johann George Tromlitz (1725–1805) war ein Pionier in der Weiterentwicklung von Travers- und Querflöte. 1791 erschien sein maßgebliches Lehrwerk „Ausführlicher und gründlicher Unterricht die Flöte zu spielen“. Auch der Dichter Eduard Mörike besaß eine solche Tromlitz-Flöte. Das Robert-Schumann-Haus Zwickau konnte vor Kurzem bei einer Auktion einen Originalbrief von Clara Schumanns Urgroßvater, den er im Zusammenhang der Publikation dieses Lehrwerks schrieb, für seine Sammlung erwerben. Aus Anlass des Konzerts wird dieser Brief in einer Sonder-Vitrine ausgestellt.

Karten zu dem Konzert, das von der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau veranstaltet wird, sind zum Preis von 10 EUR (ermäßigt 7,50 EUR) an der Museumskasse im Robert-Schumann-Haus (Tel. 0375 84 44 06) zu erwerben. 

Birgit Stolzenburg und Marion Treupel-Franck
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