Robert-Schumann-Haus lädt zum ersten Schumann Plus-Konzert der Saison ein

veröffentlicht am: 27.12.2018

Beliebte Konzertreihe steht 2019 im Zeichen Clara Schumanns

Mit „feuriger Leidenschaft“ beginnt das Robert-Schumann-Haus die Reihe Schumann Plus. Die acht Konzerte stehen 2019 im Zeichen Clara Schumanns, deren 200. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Den Auftakt gestalten am Sonntag, dem 13. Januar 2019 um 17 Uhr Magdalena und Jutta Ernst sowie Anne Katharina Schreiber mit Werken der Jubilarin, ihres Mannes sowie von Robert Kahn und Johannes Brahms.

Clara Schumann komponierte ihre Romanzen für Violine und Klavier 1853 in Düsseldorf für den Geigerfreund Joseph Joachim. Die beiden Künstler führten die drei Romanzen mehrfach in gemeinsamen Konzerten auf. Besonders der König in Hannover, Joseph Joachims Dienstherr, war von den Stücken so begeistert, dass er die Komponistin und Pianistin brieflich um eine Wiederholung der „göttlichen Romanzen“ bitten ließ. Aus der Feder Robert Schumanns erklingt das Adagio und Allegro op. 70, ein Standardwerk der Hornliteratur. Robert Schumann gilt als Pionier der Komposition für das moderne Ventilhorn, das sich erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts allmählich verbreitete. Schumanns Adagio und Allegro op. 70 gilt als eines der anspruchsvollsten Werke für solistisches Horn. In der Zeitschrift „Signale“ hieß es darüber 1850, Schumann verbinde „Stellen des innigsten, zartesten Ausdrucks, wie auch andere der feurigsten Leidenschaftlichkeit“.

Robert Kahn wurde von Clara Schumann schon als junger Komponist hochgeschätzt. Er wirkte später als bekannter Pianist, Komponist und Dozent in Berlin und war u. a. Lehrer von Wilhelm Kempff. Virtuosen wie Joseph Joachim oder Richard Mühlfeld schätzten ihn als Kammermusikpartner. Im Nationalsozialismus der sogenannten „entarteten Kunst“ zugerechnet, verschwand seine Musik und wird erst allmählich wiederentdeckt. Seine Serenade op. 73 für Violine, Horn und Klavier veröffentlichte er 1923.

Dass Clara Schumanns Freund Johannes Brahms 1883 zu den Gründern des „Wiener Waldhornvereins“ gehörten, ist nur wenig bekannt. Schon in seiner Jugend hatte er Unterricht auf dem Instrument erhalten. So wundert es nicht, dass eines seiner intensivsten kammermusikalischen Werke ein Horntrio ist, welches sehr schnell zum Standardwerk der Gattung und eines jeden Hornisten wurde.

Magdalena Ernst ist seit März 2017 Solohornistin der Duisburger Philharmoniker. Schon als Jugendliche galt ihr Hauptinteresse der Kammermusik. Beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ wurde sie in verschiedenen Kategorien mit Horn und Klavier mehrfach Bundespreisträgerin und mit Sonderpreisen ausgezeichnet. Sie war Stipendiatin u. a. der Studienstiftung des Deutschen Volkes und von Yehudi Menuhins „Live music now“. Kammerkonzerte und solistische Auftritte führten sie ins europäische Ausland sowie nach Kanada, Japan und Jamaika. Sie studierte bei Marie-Luise Neunecker und Markus Bruggaier in Berlin sowie in Amsterdam und absolvierte parallel auch ein Klavier-Studium bei Galina Iwanzowa und Birgitta Wollenweber.

Anne Katharina Schreiber ist seit 1988 Solistin und Konzertmeisterin des Freiburger Barockorchesters, mit dem sie weltweit konzertiert und zahlreiche CDs eingespielt hat. Daneben gilt ihre musikalische Liebe der Kammermusik. Außerdem ist sie als Konzertmeisterin in Philippe Herreweghes Collegium Vocale Gent zu hören. Seit 2007 unterrichtet Anne Katharina Schreiber an der Hochschule für Musik Freiburg.

Die Pianistin Jutta Ernst erhielt ihre Ausbildung u.a. bei Kirsti Hjort, Christoph Lieske und Bernd Glemser. Sie unterrichtet seit Mai 2000 an der Hochschule für Musik Saar. Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit ist das 1992 gemeinsam mit Anne Katharina Schreiber und der Cellistin Kristin von der Goltz gegründete Trio Vivente. Konzertreisen führten das Ensemble nach Norwegen, England und in die Beneluxländer. Es ist willkommener Gast in renommierten Konzertreihen sowie Festivals und veröffentlichte zahlreiche CDs.

Karten zu 10 Euro (ermäßigt 7,50 Euro) sind an der Museumskasse, Restkarten an der Abendkasse erhältlich. Vorbestellte Karten müssen bis Mittwoch vor dem Konzerttag abgeholt werden, andernfalls gehen sie in den freien Verkauf.

Für die acht Konzerte der Schumann Plus-Reihe besteht außerdem die Möglichkeit, ein Anrecht zu erwerben. Das Regulär-Abo kostet 55 statt 80 Euro. Die nächste Veranstaltung in der Konzertreihe findet dann am Sonntag, dem 3. Februar 2019 statt. Unter dem Titel „Im Volkston“ sind die Cellistin Joanna Sachryn und der Pianist Paul Rivinius zu Gast.

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