Clara Schumanns Cousin Wilhelm Wieck unterhielt ab 1861 in Dresden eine „Pianoforte- und Physharmonika-Fabrik“, d. h. er wirkte nicht nur als Klavier-, sondern auch als Harmoniumbauer. Bei dem hier erhaltenen Instrument, vermutlich aus den 1860er Jahren, handelt es sich um ein Druckwindharmonium - ein Typ, der erheblich seltener ist als die verbreiteten Saugwindharmonien. Es verfügt über drei „Spiele“ - also drei durchgehende Zungenreihen für 16‘, 8‘ und 4‘. Mit zwölf Registerzügen sind verschiedene Klangfarben einzustellen; das fünfoktavige Manual ist zwischen e‘ und f‘ geteilt.
Als Hörbeispiel erklingt Robert Schumanns, Wenn mein Stündlein vorhanden ist – Choralharmonisation RSW Anh. R18 gespielt von Thomas Synofzik am Wilhelm-Wieck-Harmonium.